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Wie Förderbanken die Energiewende unterstützen

aus Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, 15. Juni 2024, Ulrich Scheppan / Dominik Lamminger

Im Förderzeitraum 2021 bis 2027 werden in Deutschland rund 2,5 Milliarden Euro für den zukunftsorientierten Strukturwandel in den Braunkohlerevieren von Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie in Gebieten, die vom Ausstieg aus der Kohleverstromung und Erdölverarbeitung stark betroffen sind, eingesetzt.

Braunkohletagebau Schwarze Pumpe mit Abraumbagger und Hochöfen im Hintergrund

Insgesamt 238 Millionen Euro stehen der ILB durch den JTF zur Förderung von Unternehmen zur Verfügung, davon rund 170 Millionen Euro für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) sowie rund 68 Millionen Euro für Großunternehmen. Die Antragsteller kommen aus unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise:

  • Gastronomie,
  • Baubranche,
  • Metall- und
  • Energiebranche.

Förderung vom Kohleausstieg betroffener Unternehmen

Stilisierte Zeichung als Gegenüberstellung von Braunkohle und Speicherkraftwerk

Ein JTF-Transformationsprojekt in der brandenburgischen Lausitz hat dabei besondere Symbolkraft. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) beteiligt sich hier unter anderem am Umbau des Braunkohlekraftwerks in Jänschwalde. Für rund eine halbe Milliarde Euro soll dort ein innovatives Speicherkraftwerk entstehen, das konventionelle mit erneuerbaren Technologien, Speicherkapazitäten und Wasserstoff miteinander verbindet. Die Fertigstellung ist für 2029 anvisiert.

Der grüne Gigant soll weit über das Lausitzer Revier hinaus eine Art Blaupause für flexible Zukunftskraftwerke in der Energiewende werden. So entstehen auf den ehemaligen Bergbauflächen in den kommenden Jahren Wind- und Fotovoltaikanlagen. Zudem geht eine wasserstofffähige Gas- und Dampfturbinenanlage in Betrieb, die sowohl auf Erdgas als auch grünen Wasserstoff ausgerichtet ist, der ebenfalls vor Ort produziert wird.

Auch für den Bau eines thermischen Energiespeichers, in dem erneuerbare Stromüberschüsse als Wärme gespeichert werden, hat der Betreiber LEAG einen Antrag auf Förderung gestellt. Das Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro soll durch die ILB mit 27 Millionen Euro bezuschusst werden. Dieser Speicher ist wichtig, um die Fernwärmeversorgung der Stadt Cottbus sicherzustellen. Rund 1.000 Megawattstunden soll die Speicherkapazität betragen.

Blaupause für flexible Zukunftskraftwerke

Der grüne Gigant soll weit über das Lausitzer Revier hinaus eine Art Blaupause für flexible Zukunftskraftwerke in der Energiewende werden. So entstehen auf den ehemaligen Bergbauflächen in den kommenden Jahren Wind- und Fotovoltaikanlagen. Zudem geht eine wasserstofffähige Gas- und Dampfturbinenanlage in Betrieb, die sowohl auf Erdgas als auch grünen Wasserstoff ausgerichtet ist, der ebenfalls vor Ort produziert wird. Auch für den Bau eines thermischen Energiespeichers, in dem erneuerbare Stromüberschüsse als Wärme gespeichert werden, hat der Betreiber LEAG einen Antrag auf Förderung gestellt.

Das Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro soll durch die ILB mit 27 Millionen Euro bezuschusst werden. Dieser Speicher ist wichtig, um die Fernwärmeversorgung der Stadt Cottbus sicherzustellen. Rund 1.000 Megawattstunden soll die Speicherkapazität betragen. Aber schon vor dem Start des JTF war die Strukturentwicklung der Lausitz eines der wichtigsten Transformationsprojekte für das Land Brandenburg und die ILB. Über das Strukturstärkungsgesetz stehen dem Land bis 2038 rund 3,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Im vergangenen Jahr hatte die ILB für acht Vorhaben rund 63 Millionen Euro zusagt. Für 2024 sind sogar Zusagen von über 400 Millionen Euro geplant.

Wirtschaftsrisiko Klimawandel

Ulrich Scheppan, blauer Anzug, stehend am Fenster

Ulrich Scheppan, Vorstandsvorsitzender der ILB

Als öffentliche Förderbank unterstützt die ILB auch Rekommunalisierungsmaßnahmen. So hat sich die Bank mit einem Konsortialkredit im dreistelligen Millionenbereich an der Rekommunalisierung des Berliner Stromnetzes beteiligt. Berlin / Brandenburg ist eine Metropolregion. Energieversorgung macht da an Landesgrenzen keinen Halt.

Schließlich zeigt auch ein nüchterner Blick auf die Folgen des Klimawandels, dass insgesamt Handlungsbedarf besteht. Hitze, Dürre und Fluten haben der deutschen Wirtschaft bis 2021 mindestens 145 Milliarden Euro Verlust beschert. Das hat eine Studie ergeben, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz erstellt wurde. Das sind seit dem Jahr 2000 jährlich 6,6 Milliarden Euro.

Um die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen der Transformation zu bewältigen, bedarf es enormer Investitionen. Insgesamt wird der Investitions- und Finanzierungsbedarf der Energiewende in Deutschland bis 2030 auf mindestens 600 Milliarden Euro geschätzt. Das braucht Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen. Es braucht aber auch erfahrene Partner, die die Unternehmen bei dieser Transformation begleiten und über das erforderliche Know-how verfügen. Genau das sind die Stärken von Förderbanken wie der ILB auf Länderebene.

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  • Halbpotrait Felix Dollase Felix Dollase Strategie und Kommunikation
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