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Wie Förderbanken die Energiewende unterstützen
aus Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, 15. Juni 2024, Ulrich Scheppan / Dominik Lamminger
Gemeinsam Wandel gestalten
Bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) starten in diesem Jahr gleich drei neue Energieförderprogramme, die die Bank für das Land in Form von Zuschüssen bereitstellt. Das Ziel: Die Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes in Unternehmen, der Ausbau erneuerbarer Energien inklusive Geothermie- und Wasserkraftanlagen sowie die Förderung von Wasserstoffspeichern. Hinzu kommt ein ILB-eigenes Kreditprogramm zur Unterstützung notwendiger Investitionen in die Infrastruktur.
Neues Förderinstrument der EU
Ein neuer Strukturfonds der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 ist der „Just Transition Fund“, JTF. Er ist Bestandteil des europäischen Green Deal, der das Ziel hat, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Der JTF bietet Unterstützung für Regionen und Branchen, die vom Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft betroffen sind, um regionale Ungleichheiten aufgrund der Klimapolitik zu reduzieren.
...mehrIm Förderzeitraum 2021 bis 2027 werden in Deutschland rund 2,5 Milliarden Euro für den zukunftsorientierten Strukturwandel in den Braunkohlerevieren von Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie in Gebieten, die vom Ausstieg aus der Kohleverstromung und Erdölverarbeitung stark betroffen sind, eingesetzt.
Insgesamt 238 Millionen Euro stehen der ILB durch den JTF zur Förderung von Unternehmen zur Verfügung, davon rund 170 Millionen Euro für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) sowie rund 68 Millionen Euro für Großunternehmen. Die Antragsteller kommen aus unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise:
- Gastronomie,
- Baubranche,
- Metall- und
- Energiebranche.
Förderung vom Kohleausstieg betroffener Unternehmen
Ein JTF-Transformationsprojekt in der brandenburgischen Lausitz hat dabei besondere Symbolkraft. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) beteiligt sich hier unter anderem am Umbau des Braunkohlekraftwerks in Jänschwalde. Für rund eine halbe Milliarde Euro soll dort ein innovatives Speicherkraftwerk entstehen, das konventionelle mit erneuerbaren Technologien, Speicherkapazitäten und Wasserstoff miteinander verbindet. Die Fertigstellung ist für 2029 anvisiert.
Der grüne Gigant soll weit über das Lausitzer Revier hinaus eine Art Blaupause für flexible Zukunftskraftwerke in der Energiewende werden. So entstehen auf den ehemaligen Bergbauflächen in den kommenden Jahren Wind- und Fotovoltaikanlagen. Zudem geht eine wasserstofffähige Gas- und Dampfturbinenanlage in Betrieb, die sowohl auf Erdgas als auch grünen Wasserstoff ausgerichtet ist, der ebenfalls vor Ort produziert wird.
Auch für den Bau eines thermischen Energiespeichers, in dem erneuerbare Stromüberschüsse als Wärme gespeichert werden, hat der Betreiber LEAG einen Antrag auf Förderung gestellt. Das Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro soll durch die ILB mit 27 Millionen Euro bezuschusst werden. Dieser Speicher ist wichtig, um die Fernwärmeversorgung der Stadt Cottbus sicherzustellen. Rund 1.000 Megawattstunden soll die Speicherkapazität betragen.
Blaupause für flexible Zukunftskraftwerke
Der grüne Gigant soll weit über das Lausitzer Revier hinaus eine Art Blaupause für flexible Zukunftskraftwerke in der Energiewende werden. So entstehen auf den ehemaligen Bergbauflächen in den kommenden Jahren Wind- und Fotovoltaikanlagen. Zudem geht eine wasserstofffähige Gas- und Dampfturbinenanlage in Betrieb, die sowohl auf Erdgas als auch grünen Wasserstoff ausgerichtet ist, der ebenfalls vor Ort produziert wird. Auch für den Bau eines thermischen Energiespeichers, in dem erneuerbare Stromüberschüsse als Wärme gespeichert werden, hat der Betreiber LEAG einen Antrag auf Förderung gestellt.
Das Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro soll durch die ILB mit 27 Millionen Euro bezuschusst werden. Dieser Speicher ist wichtig, um die Fernwärmeversorgung der Stadt Cottbus sicherzustellen. Rund 1.000 Megawattstunden soll die Speicherkapazität betragen. Aber schon vor dem Start des JTF war die Strukturentwicklung der Lausitz eines der wichtigsten Transformationsprojekte für das Land Brandenburg und die ILB. Über das Strukturstärkungsgesetz stehen dem Land bis 2038 rund 3,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Im vergangenen Jahr hatte die ILB für acht Vorhaben rund 63 Millionen Euro zusagt. Für 2024 sind sogar Zusagen von über 400 Millionen Euro geplant.
Wirtschaftsrisiko Klimawandel
Als öffentliche Förderbank unterstützt die ILB auch Rekommunalisierungsmaßnahmen. So hat sich die Bank mit einem Konsortialkredit im dreistelligen Millionenbereich an der Rekommunalisierung des Berliner Stromnetzes beteiligt. Berlin / Brandenburg ist eine Metropolregion. Energieversorgung macht da an Landesgrenzen keinen Halt.
Schließlich zeigt auch ein nüchterner Blick auf die Folgen des Klimawandels, dass insgesamt Handlungsbedarf besteht. Hitze, Dürre und Fluten haben der deutschen Wirtschaft bis 2021 mindestens 145 Milliarden Euro Verlust beschert. Das hat eine Studie ergeben, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz erstellt wurde. Das sind seit dem Jahr 2000 jährlich 6,6 Milliarden Euro.
Um die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen der Transformation zu bewältigen, bedarf es enormer Investitionen. Insgesamt wird der Investitions- und Finanzierungsbedarf der Energiewende in Deutschland bis 2030 auf mindestens 600 Milliarden Euro geschätzt. Das braucht Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen. Es braucht aber auch erfahrene Partner, die die Unternehmen bei dieser Transformation begleiten und über das erforderliche Know-how verfügen. Genau das sind die Stärken von Förderbanken wie der ILB auf Länderebene.
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Felix Dollase
Strategie und Kommunikation
stv. Pressesprecher
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