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Dienstag, 5. Juli 2022

Doppelt abgeräumt- RooWalk sichert sich mit einer innovativen Gehhilfe für Kinder den Publikumspreis und Hauptpreis

Doppelt abgeräumt- RooWalk sichert sich mit einer innovativen Gehhilfe für Kinder den Publikumspreis und Hauptpreis

Ideen für die Gesundheit von Morgen in den Topplatzierungen der dritten Phase des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW)

Berlin, 05.07.2022. Am 4. Juli fand die Abschlussprämierung des diesjährigen BPW statt. Aus den 102 eingereichten Konzepten der dritten Wettbewerbsphase sicherten sich Health Startups die ersten drei Plätze. Das Preisgeld von 20.000 Euro erhielt RooWalk Mobility für die nächste Generation einer elektrischen Gehhilfe für Kinder mit körperlichen Einschränkungen.

Gastgeberin war die Investitionsbank Berlin, die ins Von Greifswald eingeladen hatte. Umgeben von Backstein und rauem Industriecharme kamen zur 3. Prämierung die Top 10 Teams der dritten Wettbewerbsphase sowie die Laudatoren, Schirmherren und zahlreiche Netzwerker:innen sowie Teilnehmer:innen des BPW zusammen.

In den eineinhalb Stunden Preisverleihung wurde das Siegerteam mit 20.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet, der Publikumspreis verliehen, das nachhaltigste Konzept gekürt und die Plakette der Ideenschmiede an die gründungsaktivste Hochschule in Berlin beziehungsweise Brandenburg vergeben.

Dr. Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin, überreichte den Pokal gemeinsam mit dem Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz an das Siegerteam:

„Der BPW 2022 war erneut ein toller Erfolg. Aber nicht nur das. Besonders spannend finde ich die Tendenz der Innovationen. Wir beobachten, dass immer mehr Gründer:innen den Menschen und seine Gesundheit in den Fokus ihrer Aktivitäten nehmen. So gingen die ersten drei Plätze des diesjährigen Wettbewerbs an Gründungen im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Dies belegt nicht nur die innovative, sondern auch stetig zunehmende sozial-ökonomische Kompetenz der jungen Unternehmer:innen. Eine Entwicklung, die ich ausdrücklich begrüße.“

Stephan Schwarz zeigte sich ebenfalls begeistert von der Vielfalt der Gründungen in der Region und besonders von der hohen Quote der Gründerinnen:

„Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern und danke allen, die sich am diesjährigen Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg mit ihren Ideen beteiligt haben. Der Wettbewerb zeigt wiederholt, welche Innovationskraft die Hochschulen in unserer Region entfachen. Die jungen Gründerinnen und Gründer haben einen großen Anteil daran, dass Berlin heute die europäische Startup-Hauptstadt ist.

Aus ihren Ideen entstehen neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren, die unseren Wirtschafts- und Technologiestandort zukunftsfest machen und dazu beitragen, dass wir die vor uns liegenden großen Herausforderungen besser bewältigen können. Ich freue mich besonders, dass ein großer Teil der 266 eingereichten Geschäftskonzepte von Frauen entwickelt wurden. Die Gründerinnen aus dem diesjährigen Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg senden damit ein starkes Signal in die Startup-Szene. Als Senat wollen wir diese Entwicklung gezielt weiter stärken und noch mehr Gründerinnen für unsere Stadt und Region gewinnen.“

Um die Gunst des Publikums pitchten am Prämierungsabend Bilateralstimulation.io, Mio Health und RooWalk. In zwei Minuten konnten sie die Gäste für sich gewinnen, die anschließend online abstimmten. Auch das Publikum war von der neuen Generation einer Gehhilfe für Kinder mit Zerebralparese überzeugt. Den Publikumspreis sicherte sich RooWalk Mobility.

Hartmut Heilmann, Abteilungsleiter Wirtschaftsordnung, Gründungen, Außenwirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, überreichte den Pokal für den Publikumspreis:

„Ich durfte ja in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an der Prämierungsveranstaltung teilnehmen und bin begeistert von den Teams und ihren sehr guten, sehr qualifizierten Unternehmenskonzepten. Gerade in der Gesundheitswirtschaft tut sich enorm viel. Auch in diesem Bereich werden vermehrt digitale Lösungen entwickelt. Wenn zum Beispiel Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung jetzt ortsunabhängig und digital therapiert werden können oder ein individuelles Gesundheitsprogramm via App dabei hilft, bei einer Herzerkrankung einen gesunden Lebensstil zu führen, das ist schon toll. Außerdem freue ich mich sehr, dass in diesem Jahr wieder fast 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das vielfältige Angebot des BPW genutzt haben. Es war sicherlich nicht leicht für die Jury, eine Auswahl der Finalistinnen und Finalisten zu treffen.“

Neben der Hauptkategorie und dem Publikumspreis des BPW wird in der dritten Wettbewerbsphase zudem das nachhaltigste Konzept mit dem Sonderpreis Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Der BPW-Nachhaltigkeitspreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Jury entschied sich für Treu-Refill. Das Gründerinnen-Trio entwickelt und vertreibt eine nachhaltige Kosmetikmarke in Pulverform. Die erste Produktlinie umfasst ein Shampoo, einen Conditioner und ein Hand & Body Wash.

Den Pokal des Sonderpreis Nachhaltigkeit überreichte der Stifter Prof. Dr. Klaus Fichter vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit.

TU Berlin und Europa-Universität Viadrina zur gründungsaktivsten Hochschule gekürt

Im BPW ist die Kooperation mit den Hochschulen der Länder fest verankert. Seit nunmehr 21 Jahren werden die Hochschulen in Berlin und Brandenburg mit dem Preis der Ideenschmiede ausgezeichnet, die in der Gründungsförderung besonders aktiv sind.

In Berlin konnte sich die Technische Universität Berlin die Plakette sichern. Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie überreichte die Ideenschmiede an Christian Schröder, Vizepräsident für Studium und Lehre, Lehrkräftebildung und Weiterbildung der Technischen Universität Berlin. In Brandenburg erhielt die Europa-Universität Viadrina die Auszeichnung. Dr. Peter Eulenhöfer, Bereichsleiter Arbeit, Energie, Gründung & Internationalisierung in der Wirtschaftsförderung Brandenburg überreichte die Plakette an Niels Helle-Meyer, Kanzler der Europa-Universität Viadrina und Prof. Dr. Martin Eisend, Vizepräsident für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs, Gründen und Transfer.

Im BPW 2022 wurden 352 Geschäftskonzepte in den Kategorien BPW Plan, BPW Canvas und BPW Study eingereicht. Eine Umfrage ergab, dass weiterhin 2.003 Unternehmen mit 16.007 Arbeitsplätzen seit Gründung des BPW existieren.

Der Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg eröffnet am 14. Oktober auf den Deutschen Gründer- und Unternehmertagen (deGUT) das neue Jahr. Alle Informationen sind auf der Website des BPW verfügbar: www.b-p-w.de.

Das waren die zehn Finalist:innen der dritten Wettbewerbsphase des BPW:

1. Platz: RooWalk Mobility: RooWalk entwickelt eine elektrisch angetriebene Gehhilfe für Kinder mit körperlichen Einschränkungen und ermöglicht mehr Eigenständigkeit, Mobilität und Freude an Bewegung. Zerebralparese ist der häufigste Grund für motorische Behinderungen im Kindesalter und betrifft zwei von 1000 Neugeborenen. Verfügbare Hilfsmittel, wie einfache Gehhilfen oder Rollatoren, fördern nur sehr eingeschränkt die Eigenständigkeit im Alltag. Durch die Erweiterung von Gehhilfen mit digitalen Technologien entsteht ein neuartiger Ansatz, der Mediziner:innen bei der Behandlung von Zerebralparese unterstützt. Das bedeutet mehr Lebensqualität und bessere Entwicklungschancen für betroffene Kinder.

2. Platz: Bilateralstimulation.io: Fast 4 Prozent der Weltbevölkerung erkrankt an irgendeinem Punkt in ihrem Leben an posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Gleichzeitig gibt es einen so großen Therapeutenmangel, dass Patient:innen in Deutschland im Schnitt 20 Wochen auf den Beginn ihrer Psychotherapie warten müssen. Das Berliner HealthTech Startup Bilateralstimulation.io hat es sich daher zum Ziel gesetzt, mehr Menschen den Zugang zu diesen Behandlungsformen zu ermöglichen. Dazu wurde eine Software und dazugehörige Hardware entwickelt, die es Therapeut:innen ermöglicht eine spezielle Form der Traumatherapie - EMDR Therapie - ortsunabhängig, digital und datengetrieben anzubieten.

3. Platz: Mio Health: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. 80 Prozent dieser Todesfälle könnten durch eine Anpassung des Lebensstils verhindert werden. Mio Health ist ein digitaler Coach, der die Betroffenen durch ein individuell zugeschnittenes Gesundheitsprogramm leitet und kontextbasierte Hilfestellungen bietet. Mit nur 15 Minuten pro Tag unterstützt Mio die Patient:innen beim proaktiven Umgang mit ihrer Erkrankung und hilft ihnen, neue herzgesunde Routinen im Alltag zu etablieren. Durch eine kontinuierliche Analyse digitaler Biomarker werden leicht verständliche Kennzahlen wie z. B. das biologische Herzalter bestimmt.

4. Platz: minime: In der COVID-19- Pandemie gab es unter den Psychotherapeut:innen einen Boom der Videotherapie. Bisherige therapeutische Materialien wie Selbstbeobachtungsbögen, Tagebücher und Papierprotokolle lassen sich in analoger Form dadurch nicht mehr verwenden. minime löst das Problem mit einer spielerisch, interaktiven Toolbox für die Verhaltenstherapie. Durch die minime Toolbox lassen sich etablierte Therapiemethoden auch in der Videotherapie nutzen. Die Vorbereitungszeit vor den Sitzungen reduziert sich enorm. Patient:innen-Alltag und Therapiesitzungen werden erlebbar verknüpft.

5. Platz: Burner Helmet: Burner Helmet produziert nachhaltige Fahrradhelme. Durch systematisches Optimieren der Bestandteile des Fahrradhelmes, unter Verwendung von recycelten und nachhaltigen Materialien, kommt der Burner Helmet als nachhaltiger Fahrradhelm auf den Markt. Mit der ersten Kollektion „Ocean Collection“ geht Burner Helmet noch einen Schritt weiter. Zusammen mit Partnern, wie Clean Hub und Plastic Fischer, sorgt Burner Helmet dafür, dass die Meere von Plastik befreit werden. Trotz der Verwendung von recycelten Materialien hat sich Burner Helmet dazu entschieden mehr zu tun und mehr Plastik aus dem Meer zu holen, als in den Helmen verwendet wird.

6. Platz: freispace: Viele Medienunternehmen setzen für ihre interne Planung auf Lösungen wie Excel-Tabellen und geteilte Kalender. Diese haben diverse Nachteile in Sachen Benutzerfreundlichkeit, Rechteverwaltung, und – am wichtigsten – Übersicht. Kernfragen wie „Welcher Schnittplatz ist gerade frei?“ oder „An welchem Platz wird mein Projekt kommende Woche geschnitten?“ lassen sich nicht direkt beantworten. freispace bietet eine intuitive und übersichtliche Lösung, die auch weniger technisch versierte Nutzer:innen anspricht. Neben geringerem Planungsaufwand bietet freispace zudem Analysen zur Ressourcennutzung und bietet Optimierungsvorschläge für die Zukunft.

7. Platz & Sonderpreis Nachhaltigkeit: Treu-Refill: Treu-Refill ist eine nachhaltige Bio Haar- und Hautpflege in Pulverform, die rein naturbasiert reinigt und pflegt und gleichzeitig erhebliche Mengen an Plastikmüll einspart. Die Naturkosmetikserie bietet ein Shampoo, einen Conditioner und ein Hand & Body Wash in umweltfreundlichen Tütchen. Herkömmliche Pflegeprodukte bestehen bis zu 90 % aus Wasser und benötigen große Plastikflaschen. Treu-Refill hingegen konzentriert sich auf die 30g Pulveressenz. Erst zuhause wird das Pulver mit 200 ml Leitungswasser gemischt und ergibt ein haltbares Flüssigprodukt.

8. Platz: Kleverscreen: Kleverscreen ist eine digitale Informationstafel, welche in den Eingängen von Mehrfamilienhäusern angebracht wird. Auf dem Screen werden Informationen der Hausverwaltung, nützliche Informationen für die Bewohner:innen des Hauses und Werbeanzeigen unterschiedlicher Unternehmen präsentiert. Kleverscreen bietet hierdurch auf der einen Seite allen Immobilienunternehmen und Verwaltungen einen kostenlosen digitalen Hausaushang an. Auf der anderen Seite dienen die in den Hausaufgängen platzierten Bildschirme gleichzeitig als Werbeflächen und werden an werbetreibende Unternehmen vermietet, um zielgruppenspezifische Werbung innerhalb der Hauseingänge ausstrahlen zu können, ohne Bestandteil der Werbemüllproduktion sein zu müssen.

9. Platz: TrödelSpende: TrödelSpende ist ein online second-hand Marktplatz, bei dem Menschen ihre ungenutzten Gegenstände ganz einfach in Spenden an gemeinnützige Organisationen umwandeln können. Die Plattform funktioniert wie andere online Marktplätze, mit dem Unterschied, dass der Artikelpreis im Verkaufsfall direkt als Spende an die ausgesuchte Organisation fließt. So kann jeder sein Herzensprojekt statt mit Geld einfach mit unbenutzten Sachen unterstützen. Für die Person, die einen Artikel gibt, wird zudem eine Spendenquittung ausgestellt. Somit handelt es sich um ein Konzept, bei dem neben allen Beteiligten, viele weitere Menschen, Tiere und der Planet als Gewinnende hervorgehen.

10. Platz: Padel Ludwgsfelde: Die Kernidee des Projektes ist es, den in ganz Europa sehr populären Breitensport Padel mittels eines Padel-Erlebniszentrums in der Region Berlin-Brandenburg zu etablieren und zu fördern. Dafür erstellt das Projekt das erste wirkliche 360° Padelkonzept. Durch die Umnutzung einer Industriehalle im Industriepark Ost Ludwigsfelde wird mit insgesamt 9 Padelplätzen das perfekte Ökosystem geschaffen, damit Kinder, Freizeit- und Gelegenheitsspieler, ambitionierte Spieler:innen sowie Firmenkund:innen zu einem Gemeinschaftsgefühl inspiriert werden, das sie über den Sport hinaus zusammenbringt und verbindet. Konferenzräume, ansprechende Umkleidemöglichkeiten, Loungebereiche und eine Snackbar unterstreichen zusätzlich die Marktposition.

Über den BPW

Der Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg wurde 1995 ins Leben gerufen und ist die deutschlandweit älteste und größte regionale Gründungsinitiative. Neben dem Wettbewerb bietet der BPW angehenden Gründerinnen und Gründern umfangreiche Unterstützungsangebote in Form von kostenlosen Seminar- und Workshopangeboten, individuellen Beratungsangeboten sowie zahlreichen Veranstaltungen und Vernetzungsmöglichkeiten. Über 300 Experten unterschiedlichster Fachrichtungen engagieren sich ehrenamtlich im BPW-Netzwerk und helfen Gründerinnen und Gründern ihre Ideen zu tragfähigen Geschäftskonzepten zu entwickeln.

Organisiert wird der BPW von der Investitionsbank Berlin (IBB), der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) sowie den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB). Träger des Wettbewerbs sind die Hochschulen in Berlin und Brandenburg. Der Großteil der Gründungsinitiative wird aus Mitteln von Premiumpartnern, Partnern und Eigenmitteln der Organisatoren finanziert. Unterstützt wird die Initiative gemeinsam durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

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