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Mittwoch, 16. Februar 2022

ILB: Rund 2,9 Milliarden Euro Fördermittel für Brandenburg in 2021

ILB Wort-Bildmarke

• Förderbank unterstützte über 42.500 Projekte

• Über die Corona-Sonderprogramme wurden rund 38.000 Antragsteller*innen mit 668 Millionen Euro unterstützt

• Ohne die Corona-Sonderprogramme wurden ca. 2,2 Milliarden Euro für 4.500 Vorhaben zugesagt

• Über 31.000 Arbeitsplätze wurden geschaffen und gesichert, 2.100 Wohnung neu gebaut und modernisiert

• 2022 wird die Bank auch ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit ausbauen und einen neuen Social Bond auflegen

Potsdam – Die Brandenburger Förderbank ILB hat im vergangenen Jahr Fördermittel in Höhe von 2,87 Milliarden Euro für insgesamt 42.502 Vorhaben zugesagt. Auch 2021 stellte die Bearbeitung der verschiedenen Corona-Sonderprogramme einen wichtigen Schwerpunkt im Fördergeschäft dar. Mit den Überbrückungshilfen und den weiteren Programmen wie unter anderem der November- und Dezemberhilfe wurden 37.978 Unternehmen und Soloselbstständige mit 668,2 Millionen Euro unterstützt. Auch im sonstigen Fördergeschäft konnte ein starkes Ergebnis verzeichnet werden.

Um die Corona-Sonderprogramme bereinigt, wurden ca. 2,2 Milliarden Euro für 4.524 Vorhaben zugesagt. Das Förderergebnis wurde getragen durch eine hohe Nachfrage im Bereich der gewerblichen Wirtschaftsförderung, der Innovations- und Technologie- sowie der Agrarförderung, durch die Förderung wirtschaftsnaher und kommunaler Infrastruktur, des Wohnungsbaus sowie durch ein erneut starkes Gründungsgeschehen.

Katrin Lange, Ministerin der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg, sagte anlässlich des Ergebnisses: „Die ILB kann heute eine überaus vorzeigbare Förderbilanz für das Jahr 2021 präsentieren. Sie hat damit auch unter den sehr schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie ihre außerordentlich wichtige Rolle für Brandenburg unter Beweis gestellt. In den Bereichen Wirtschaft, Infrastruktur und Wohnungsbau sind die Fördervolumina gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass Brandenburg wirtschaftlich relativ gut durch die Untiefen der Pandemie steuert.

Als Geschäftsbesorgerin für die Förderprogramme des Landes hat die Bank 2021 über 1,6 Milliarden Euro an Fördermitteln ausgereicht, hinzu kommen weitere 1,26 Milliarden Euro an zinsverbilligten Förderdarlehen aus Eigenprogrammen der ILB. Die ILB unterstreicht mit diesem guten Ergebnis sowohl ihre Rolle als verlässliche Partnerin der Landesregierung als auch ihre Bedeutung für die Unternehmen, Kommunen, Wohnungswirtschaft und Forschungseinrichtungen in unserem Land. Wir freuen uns daher, auch für die Umsetzung der Förderprogramme der neuen EU-Programmperiode wieder mit der ILB kooperieren zu können.

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ILB möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Sie haben in der Corona-Krise eine immense Arbeit geleistet und konnten damit vielen Unternehmen und Solo-Selbstständigen helfen. Fast 38.000 Förderzusagen bei den Corona-Sonderprogrammen zeigen das Ausmaß der Herausforderung, das dabei zu bewältigen war. Letztlich gibt es in ganz Europa kein anderes Land, das Unternehmen und Selbstständige in der Krise finanziell derart massiv unterstützt hat wie Deutschland. Auch das gehört zur Bilanz dazu.“

Tillmann Stenger, Vorstandsvorsitzender der ILB, erklärte: „Das Wichtigste zuerst: Trotz der an-haltenden Pandemie bemerken wir anhand unserer Förderzahlen, dass es den Unternehmen in Brandenburg wieder zunehmend besser geht. 2,2 Milliarden Euro für 4.524 Brandenburger Projekte, ohne die Corona-Sonderprogramme. Das ist ein sehr starkes Förderergebnis, das gute Ar-beitsplätze und preisgebundenen Wohnraum schafft, die Lebensqualität unserer Kommunen verbessert, zu mehr Energieeffizienz und Digitalisierung in der Wirtschaft führt und auch dem Fachkräftemangel durch Bildungsangebote entgegentritt. Nicht nur die Zahlen in der Landesförderung, sondern auch die hohe Nachfrage nach unseren zinsverbilligten Eigenprodukten sind ein Indikator für die wieder gestiegene Investitionsbereitschaft in Brandenburg. Diese wird in den nächsten Jahren zu 31.452 neu geschaffenen und gesicherten Arbeitsplätzen sowie 2.107 neu gebauten und modernisierten Wohnungen führen.“

Kerstin Jöntgen, Mitglied des Vorstandes der ILB, führte weiterhin aus: „Ein wichtiger Teil unserer Arbeit entfiel auch im Jahr 2021 auf die Umsetzung der verschiedenen Corona-Sonderprogramme, von den Überbrückungshilfen, über die November- und Dezemberhilfe, bis zu den Neustarthilfen. Insgesamt haben wir hier 37.978 Zusagen getätigt und Brandenburg mit 668 Millionen Euro bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Pandemiefolgen unterstützt. Ich möchte besonders hervorheben, dass uns dies ohne Einschränkungen im sonstigen Fördergeschäft gelungen ist. Ein besonderer Dank gilt daher unseren Mitarbeiter*innen, die diese Leistung auch in Samstagsarbeit vollbracht haben. Aktuell arbeiten wir mit Hochdruck vor allem an den Überbrückungshilfen 3 plus und 4, sowie an der Neustarthilfe plus und der Neustarthilfe 2022. Hier können weiterhin Anträge gestellt werden, ebenso wie für die Kultur- und Messefonds.“

Christian Kistner, Mitglied des Vorstandes, ergänzte: „Ich freue mich sehr über das gute Förderergebnis, das wir für das Land Brandenburg im vergangenen Jahr erzielt haben. Im Wohnungsbau konnten wir über eine halbe Milliarde Euro zusagen und damit Investitionsvorhaben der öffentlichen und privaten Wohnungswirtschaft unterstützen. Schwerpunkte hierbei waren Maßnahmen im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung des Landes sowie die Ergänzung der auf Energieeffizienz ausgerichteten KfW-Programme des Bundes mit eigenen Förderprodukten."

Das Ergebnis im Fördergeschäft

Fördervolumen

Geschäftsfeld Fördervolumen 2021 (Euro) Fördervolumen 2020 (Euro)
Infrastruktur 900 Mio. 703 Mio.
Wirtschaft (ohne Corona-Sonderprogramme) 743 Mio. 511 Mio.
Corona-Sonderprogramme 668 Mio. 579 Mio.
Wohnungsbau 511 Mio. 447 Mio.
Arbeit 51 Mio. 35 Mio.
Gesamt 2.873 Mio. 2.275 Mio.



Zusagen

Geschäftsfeld Zusagen 2021 (Anzahl) Zusagen 20210 (Anzahl)
Infrastruktur 938 583
Wirtschaft (ohne Corona-Sonderprogramme) 1.930 3.261
Corona-Sonderprogramme 37.978 64.096
Wohnungsbau 678 743
Arbeit 978 1.001
Gesamt 42.502 69.684


Hinweis: In den Anlagen zur Pressemitteilung finden Sie einen aktuellen regionalen und branchenbezogenen Überblick über die Corona-Sonderprogramme.

Die gewerbliche Wirtschaftsförderung war 2022 eines der wichtigsten Tätigkeitsfelder der ILB. Im zentralen Investitionsförderprogramm für die gewerblichen Unternehmen, der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW-G), konnten 133 Millionen Euro zugesagt werden und damit wieder deutlich mehr als im Vorjahr. Dadurch werden knapp 640 Millionen Euro an Investitionen ausgelöst. In der GRW-G sorgt also jeder Fördereuro dafür, dass rund fünf Euro in die Brandenburgische Wirtschaft investiert werden. Das ist ein wichtiger Faktor für die Schaffung und den Erhalt hochwertiger Arbeitsplätze im Land Brandenburg. Ein Beispiel hierfür ist die Förderung der Christoph Miethke GmbH & Co. KG. Das Unternehmen entwickelt und produziert neurochirurgische Hirnimplantate. Durch die GRW-Förderung in Höhe von 2,45 Millionen Euro wird das Unternehmen eine Betriebsstätte in Potsdam erweitern und damit im ersten Schritt 15 neue Arbeitsplätze schaffen.

Gute Fördereffekte wurden auch mit der Innovationsförderung erzielt. Mit knapp 65 Millionen Euro für 315 Vorhaben konnten hier deutlich mehr Mittel zugesagt werden als ursprünglich geplant. In den Programmen ProFIT Brandenburg und Brandenburgischer Innovations-gutschein wurde das Vorjahresvolumen erneut übertroffen.

Trotz der anhaltenden Pandemie haben die Brandenburger Unternehmen auch Ihre Bemühungen für mehr Energieeffizienz weiter intensiviert. Im Programm RENplus sagte die ILB 158 Anträge mit 28,6 Millionen Euro für die Senkung von CO2-Emissionen in Unternehmen zu. So errichtete z. B. die Mineralquellen Bad Liebenwerda GmbH am Standort Bad Liebenwerda eine 750 kWp Photovoltaik-Anlage für den Eigenbedarf, dank der künftig rund 600.000 kWh nicht mehr aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden müssen.

Auch in der Infrastrukturförderung lassen sich mehrere Faktoren für das gute Förderergebnis 2021 finden. Vor allem die Finanzierung kommunaler und privater Infrastrukturprojekte aus Eigenmitteln lag mit knapp 309 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresvolumen. So erhielt z. B. die Klärwerk Wansdorf GmbH 14 Millionen Euro für eine neue Filtrationsanlage, um die Reinigung von Abwässern und Klärschlämmen weiter zu verbessern. Der Digitalpakt Schule hat 2021 deutlich an Fahrt aufgenommen. Um die digitale Ausstattung und Vernetzung der Brandenburger Schulen zu verbessern, wurden hier knapp 75 Millionen Euro für 412 Projekte von Schulträgern zugesagt. Und auch die Bemühungen zur Strukturentwicklung der Lausitz sind 2021 mit dem Strukturstärkungsgesetz angelaufen.

Für die ersten neun Vorhaben wurden 62 Millionen Euro zugesagt. Besonders erwähnenswert ist hier ein gemeinsames Vorhaben der Cottbus Verkehr GmbH und der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). Das Projekt umfasst die Anschaffung von Bussen mit Brennstoffzelle, sowie die Herstellung des benötigten Wasserstoffes durch die LEAG aus erneuerbaren Energien. 5,6 Millionen Euro Fördermittel wurden dafür durch die ILB zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres wichtiges Teilgebiet des ILB-Geschäfts ist die Gründungsförderung. Wie auch im Vorjahr zeigte sich das Gründungsgeschehen in Brandenburg trotz der Pandemie überrschend stabil. Über die Programme Gründung innovativ, Meistergründungsprämie, Brandenburg-Kredit Gründung und Mikrokredit wurden 179 Gründerinnen und Gründer mit insgesamt 12,1 Millionen Euro unterstützt.

Eigenkapitalfinanzierungen erfolgten in Höhe von 27 Mio. Euro für 41 Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen. 13,6 Millionen Euro stammten aus acht neuen Eigenkapitalfinanzierungen sowie neun Folgefinanzierungen in bestehenden Beteiligungen der Brandenburg Kapital GmbH aus dem Frühphasen- und Wachstumsfonds. In Verbindung damit haben andere Venture-Capital-Investoren im vergangenen Jahr weitere 63,9 Millionen Euro in die betreffenden Unternehmen investiert. So wurde z. B. eine 11-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde der Veganz Group begleitet. Im November fand schließlich der Börsengang des ersten veganen Vollsortimenters Europas statt.

Auch die Arbeitsförderung trug zum guten Ergebnis bei. Entscheidend waren hier die über 900 Zusagen für Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen mit einem Fördervolumen von 31 Millionen Euro, die wichtige Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Land darstellen. So unterstützte die ILB die Ausbildung von Fachkräften in Brandenburg mit 6,6 Millionen Euro sowie deren Weiterbildung mit 2,2 Millionen Euro.

Im Bereich der Wohnungsbauförderung konnte die ILB 2021 erneut ein Rekordjahr verzeichnen. 152 Millionen Euro flossen aus der Landesförderung in die Schaffung und Modernisierung von preisgebundenen Mietwohnungen. Hinzu kamen weitere 359 Millionen Euro an Förderdarlehen aus eigenen Programmen der ILB. Insgesamt werden somit 2.107 vorrangig klima- und generationengerechte Wohnungen neu entstehen oder modernisiert.

Ausblick 2022

„Für 2022 planen wir in unseren Kernbereichen - also ohne die Corona-Sonderprogramme - ein Neuzusagevolumen von 1,5 Milliarden Euro“, ergänzt Tillmann Stenger. „Dieses Jahr startet auch die neue EU-Förderperiode. Die operationellen Programme sind eingereicht und wir freuen uns sehr, als ILB auch weiterhin die Umsetzung der wesentlichen Förderprogramme für das Land Brandenburg zu übernehmen. Unser stabiles Geschäftsmodell, die ergänzenden Darlehensprogramme sowie unsere langjährige Förder-Expertise machen uns zur idealen Partnerin für das Land. Bis 2027 stehen aus den EU-Fonds EFRE, Interreg, ESF+ und JTF rund 2,3 Milliarden Euro für Brandenburg zur Verfügung. Zu deren Beantragung beraten wir Sie gern.“

2022 ist auch das Jahr, in dem die ersten Richtlinien aus dem Just Transition Fund (JTF) der Europäischen Union zur Verfügung stehen sollen. Das Ziel des Fonds in Höhe von 17,5 Milliarden Euro (voraussichtlich 786 Millionen Euro für Brandenburg) ist es, die negativen Auswirkungen der Energiewende abzumildern und einen ausgewogenen sozialen und wirtschaftlichen Übergang zu fördern. Der JTF ist in Brandenburg vor allem für die Lausitz und den dortigen Strukturwandel von Bedeutung.

„Auch die Corona-Sonderprogramme werden uns weiterhin begleiten“, so Kerstin Jöntgen. „Wir werden uns prioritär um die Bearbeitung der Anträge in den laufenden Programmen kümmern, um den Antragsteller*innen möglichst schnell zu den benötigten Geldern zu verhelfen. Im weiteren Jahresverlauf wird uns dann auch die Schlussabrechnung für das Land und den Bund beschäftigen. Wir hoffen, dass wir die Pandemie bald hinter uns lassen können. Bis dahin stehen wir als ILB bereit, um der Brandenburger Wirtschaft weiter durch diese schwere Zeit zu helfen.“

Das Jahr 2022 steht darüber hinaus im Fokus der Nachhaltigkeit. Mit den Förderprogrammen des Landes und den bankeigenen Produkten wird die ILB künftig noch stärkere Anreize setzen, um die Pariser Klimaziele und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) zu erreichen. Diese 17 globalen Nachhaltigkeitsziele beeinflussen künftig sowohl die Kredit-, als auch die Anlageentscheidungen der Bank.

Unter www.ilb.de/nachhaltigkeit zeigt ein SDG-Mapping, welche Nachhaltigkeitsziele die ILB gefördert hat. Teil dieses nachhaltigen Engagements ist auch die erneut geplante Emission eines Social Bonds am Kapitalmarkt, mit der das Engagement der ILB im sozialen Wohnungsbau gefördert werden soll.

Die ILB seit ihrer Gründung

Mit den Corona-Sonderprogrammen hat die ILB seit 1990 insgesamt knapp 245.000 Vorhaben begleitet und dabei fast 49 Milliarden Euro für Brandenburg zugesagt. Mit diesen Fördermitteln konnten Investitionen in Höhe von rund 93 Milliarden Euro angeschoben werden. Jeder Förder-Euro der ILB hat also knapp zwei Euro an Investitionen ausgelöst. Dadurch wurden insgesamt 179.000 neue Arbeitsplätze in Brandenburg geschaffen. Allein in den Wohnungsbau flossen über 11 Milliarden Euro an Fördermitteln, wodurch über 337.000 Wohneinheiten neu entstehen oder modernisiert werden konnten.

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