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Digitale Souveränität und Cloud-Nutzung sind zentrale Zukunftsthemen in der Bildung
Knapp 300 Teilnehmende verfolgten die ganztägige Online-Fachtagung der DigitalAgentur Brandenburg GmbH (#DABB) zum Thema „Digitale Souveränität und Cloud-Nutzung in der Bildung“ am 11. Juni 2020.
Die #DABB ist ein Unternehmen der Investitionsbank des Landes Brandenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg. Während der Veranstaltung brachten sich die Teilnehmenden nicht nur durch zahlreichen Fragen, sondern auch in vier parallel ablaufenden digitalen Workshops zu den Themen Datenschutz, Digitale Bildungsinhalte, KI in der Bildung und Individuelle Förderung ein. Der Livestream und die Ergebnisse der Fachtagung sind jetzt öffentlich abrufbar und werden weiterhin kontinuierlich aufgearbeitet und ergänzt ( https://bildung-bb.digital/fachtagung-110620/).
Die Bildungsministerin Brandenburgs, Britta Ernst, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort, in dem sie die Bedeutung der Digitalisierung für das Recht auf Bildung betonte. Sie unterstrich den Bedarf nach Systemen, die komplette Datensouveränität gewährleisten.
Bezugspunkt für die Veranstaltung am Vormittag waren zwei Impulsreferate. Zunächst führte Beth Havinga vom Bündnis für Bildung e.V. unter der Überschrift „Zeitgemäße Bildung im Zeitalter der Digitalisierung“ in die internationale Diskussion zum Thema ein. Sie referierte u. a. darüber, wie Bildung in der Notsituation der vergangenen Monate aussah und wie Erkenntnisse aus dieser Zeit zu nachhaltigen positiven Veränderungen führen können. Digitale Lernangebote sollen das Klassenzimmer nicht ersetzen, sondern es erweitern. Beth Havinga stellte heraus, dass innovative Lernräume diverse Methoden nutzen, Lernende sowohl digital als auch visuell einbinden und neue Kollaborationsmöglichkeiten schaffen.
Auf Beth Havinga folgte Matthias Luderich vom Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI), der sich dem Thema „HPI Schul-Cloud: Digitale Souveränität in der digitalen Bildungsinfrastruktur” widmete. 3.000 Schulen haben sich bundesweit bereits bei der Schul-Cloud angemeldet. Aktuell 330 Schulen im Rahmen der Pilotierung der Schul-Cloud Brandenburg. Tendenz steigend. Die digitale Transformation ist in den Schulen angekommen, auch wenn die Nutzung noch nicht flächendeckend stattfindet. Matthias Luderich betonte das Alleinstellungsmerkmal Open Source verbunden mit Pseudonymisierung bei der Schul-Cloud und hob die Wichtigkeit einer staatlich kontrollierten Infrastruktur für die Datensouveränität heraus, so dass das Individuum die Datenhoheit über seine Bildungsbiografie behält.
An die Formate des Vormittags schlossen sich vier parallele, interaktive Workshops zu Fokus-themen an. Diskutiert wurde in kleineren Online-Gruppen zum Stellenwert von Digitaler Souveränität in Beziehung zu Künst¬licher Intelligenz (KI) in der Bildung (Impuls von Sandy Jahn, Initiative D21), zu aktuellen Anforderungen an informationelle Selbstbestimmung in der Bildung (Björn Stecher von 1000 Elephants), zu individueller Förderung durch digitale Lernangebote (Björn Nolte von der Voltaireschule Potsdam) sowie zu digitalen Bildungsinhalten (Dr. Ilas Körner-Wellershaus vom Verband Bildungsmedien) . Die TeilnehmerInnen dieses Workshops bekräftigten den Wunsch eines „One Stop Shops“ für digitale Lerninhalte, bei dem LehrerInnen und SchülerInnen die Inhalte von verschiedenen Anbietern nutzen können. Daniela Lehmann, stellvertretende Geschäftsführerin der #DABB, führte aus, dass die Schul-Cloud in der Zukunft genau diese Möglichkeiten bieten wird. Durch das Andocken verschiedener Anbieter wird es Lehrkräften möglich, Lerneinheiten aus unterschiedlichen digitalen Lerninhalten zusammenzustellen.
Die Ergebnisse der Workshops bildeten den Bezugsrahmen für die abschließende Podiumsdiskussion zu „Schul-Cloud: Notwendige Infrastruktur für eine zeitgemäße Bildung?“. Im Mittelpunkt standen die Anforderungen an netzbasierte Bildungsprozesse. Die Sicht der Verlage und Content-Provider steuerte Arndt Kwiatkowski von Bettermarks Adaptive Learning bei, während Nicole Graser vom Landes¬elternrat Brandenburg die Erwartungen von Eltern an zeitgemäße Bildung unterstrich. Björn Nölte adressierte methodisch-didaktische Themen und Dr. Michael Kaden von der Digital¬Agentur Brandenburg erläuterte die systemische Gesamtsicht.
Neben Entscheidungsträgern aus den Bildungsministerien nahmen zahlreiche Lehrkräfte, Beschäftigte bei Schulträgern, VertreterInnen von Inhalte-Anbietern und Verlagen, ElternvertreterInnen und weitere Bildungsakteure an der Online-Fachtagung teil. Die große Anzahl an Teilnehmenden unterstrich das vorhandene Interesse an einem Austausch zu Cloud-basiertem Lernen und die Bereitschaft der relevanten Zielgruppen, sich auf digitale Angebote einzulassen.
Die Mehrzahl der Teilnehmenden äußerte sich überaus positiv zur Veranstaltung. Dieses Feedback aufgreifend wird die DigitalAgentur Brandenburg in Zukunft weitere Online-Fachtagungen durchführen und das Format kontinuierlich weiterentwickeln.
Britta Ernst (Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg):
„Lernen mit digitalen Medien ist eine Herausforderung mit großer Dynamik. Dazu braucht es eine leistungsfähige, digitale und vor allem datensichere Infrastruktur. Sie soll die Schulen des Landes so vernetzen, so dass Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler jederzeit und überall Zugang zu Lern- und Lehrmaterialien haben. Und alle Beteiligten sollen sich darauf verlassen können, dass ihre Namen, Arbeitsergebnisse und Noten sicher sind und sie selber die Hoheit über ihre Daten haben.”
Daniela Lehmann (stellvertretende Geschäftsführerin der DigitalAgentur Brandenburg):
„Die DigitalAgentur Brandenburg beteiligt sich am Pilotprojekt Schul-Cloud in Brandenburg, denn diese bietet eine Open-Source-Basisinfrastruktur für die Bildung im Land und gewährleistet digitale Souveränität. Darüber hinaus bietet die Schul-Cloud zahlreiche Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Diversifizierung der Lerninhalte und der individuellen Förderung. Sie bereitet die Schülerinnen und Schüler auf die Lebensrealität im Beruf vor, wo digitale Systeme heute Standard sind.“
Kontakt:
Dr. Michael Kaden
Bereichsleiter Digitale Bildung, DigitalAgentur Brandenburg GmbH
0170 5685010
michael.kaden@digital-agentur.de
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