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Neue Nachwuchsprojekte im Startbüro Babelsberg
Mit der Schlüsselübergabe für das neue Domizil geht das „Startbüro Babelsberg“ in die dritte Runde. Die gemeinsame Initiative von Studio Babelsberg und Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF mit Unterstützung der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und der Brandenburger Förderbank ILB fördert Teams bei der Umsetzung von Projektideen zur Entwicklung von innovativem Content oder innovativem Technologieeinsatz, die neue Impulse für die Medienproduktion setzen.
Potsdam-Babelsberg, 25.01.2016: Heute sind sie offiziell eingezogen in ihren neuen Coworkingspace direkt in der berühmten Marlene-Dietrich-Halle mitten auf dem Gelände des Studio Babelsberg. Jetzt können sich die beiden Gewinnerteams des „Startbüro Babelsberg“ ein Jahr lang völlig auf ihre Projektarbeit konzentrieren und dabei nicht nur von den Standortvorteilen profitieren. Außer einer finanziellen Unterstützung mit je 10.000 Euro begleiten und beraten MentorInnen der beteiligten Partner im gesamten Zeitraum des Stipendiums. Aus den spannenden Bewerbungen wurden die folgenden Projekte für den kommenden Förderzeitraum ausgewählt:
Bei „Valentine – Bleistift auf beigem Papier“ (AT) verbinden sich bildende Kunst, ein gesellschaftlich relevantes Thema und modernste Technik. Das Künstlerpaar Martina und Kurt Widorski – sie absolvierte ein Drehbuch/Dramaturgie-Studium an der Filmuni, er studierte dort Filmmusik – plant die Entwicklung einer Virtual Reality Klang-Installation. Das Projekt setzt sich mit der Vergänglichkeit auseinander, konkret mit dem Sterbezyklus des Schweizer Malers Ferdinand Hodler über seine todkranke Geliebte Valentine Godé-Darel. Im Zentrum stehen die Szenen am Sterbebett Valentines, die „verlebendigt“ und in das Medium Film übertragen werden. Neu dabei ist: Die Methode des „Tableau vivant“ wird um Virtual Reality Technik erweitert. Das Publikum kann sich frei in der 360°-Projektion bewegen und unterschiedlichste Perspektiven einnehmen. Und dennoch bleibt der menschliche Blick immer begrenzt, insofern er einer bewussten Entscheidung unterworfen ist – wie auch die Betrachtung des Todes. Gehörten Sterbebegleitung und der Anblick von Toten zu Zeiten Hodlers, dessen Todestag sich in 2018 zum 100. Mal jährt, zum menschlichen Alltag, so ist diese Selbstverständlichkeit heutzutage weitestgehend verloren gegangen. Die geplante Installation strebt einen Perspektivwechsel an: Der Standort der ZuschauerInnen wird direkt in das Sterbebett verlegt. Mittels Fernbedienung können Position und Sicht Raum verändert und damit der individuelle Zugang zum Thema Sterben und Tod erneuert werden. Vollendet wird die Installation durch eine filmmusikalische Komposition, die nicht über Kopfhörer erklingt, sondern im Raum abgespielt und direkt mit dem Bild kooperieren wird, unabhängig davon, wann die Installation betreten wird. Zu Widorskis Team gehören u.a. auch Marcus Lauterbach, Kamera-Absolvent der Filmuni, und die Produktions-Alumna Claura Steinert.
Mit ihrer Idee Data Analytics für die Filmbranche anzubieten, fokussiert das Start-up Greenlight Analytics und sein fünfköpfiges Team (Martina Berger, Jannis Funk, Tobias Lohse, Jean-David Herld und Paulo Ruhrländer) auf den Filmmarkt. Im Rahmen des Startbüros soll das Teilprojekt „Deutsche Filmdatenbank“ realisiert werden – ein offenes Angebot, das allen BranchenteilnehmerInnen und Forschungsinteressierten den Zugang zu marktrelevanten Daten ermöglicht. Vorrangig werden Struktur-, Markt- und aggregierte Nutzungsdaten, die bereits durch die Produktion und Verwertung von Kinofilmen anfallen, erfasst und können so in Beziehung zueinander gesetzt werden. Die Datenbank kann eine Verbindung zwischen den einzelnen Marktsegmenten schaffen und einen wichtigen Beitrag für die Forschung leisten: Durch die Verbindung von Praxisdaten und wissenschaftlichem Knowhow ergeben sich neue Potenziale für Analyse und Innovation. „Die große Stärke des Startbüros sehen wir in der Vernetzung der Partner. In der Projektentwicklung wurden wir bereits von Andreas Kramer (ehemals HDF Kino) und Frank Völkert von der FFA unterstützt, wir freuen uns durch das Startbüro weitere, in Branche und Forschung erfahrene Partner dazuzugewinnen. Über das breite Netzwerk von Studio Babelsberg und Medienboard erhoffen wir uns den Zugang zu wichtigen internationalen Kontakten. Mit der Filmuniversität ist eine Bündelung von praktischem und wissenschaftlichem Knowhow gewährleistet. Und nicht zuletzt sind wir als Neugründung froh, mit der ILB und dem Gründungsservice der Filmuni erfahrene MentorInnen an unserer Seite zu wissen“, freut sich Filmuni-Alumna Martina Berger über die Förderung.
„Wir heißen zwei neue Projekte im Startbüro Babelsberg herzlich willkommen! ‚Valentine – Bleistift auf beigem Papier‘ greift ein gesellschaftliches Tabuthema auf – den Tod. Das Vergängliche soll mit dem zukunftsträchtigen Medium Virtual Reality erlebbar gemacht werden – ein überaus spannender Ansatz. Serviceorientiert ist das Vorhaben von Greenlight Analytics. Das Start-up-Team will mit der ‚Deutschen Filmdatenbank‘ interessierten Nutzern einen kostenlosen Zugang zu marktrelevanten Daten schaffen. Beide Projekte zeugen von der innovativen Vielfalt am Standort“, sagte Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin der Filmförderung des Medienboard Berlin-Brandenburg.
Prof. Dr. Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuni ergänzt: „2017 geht das Startbüro in seine dritte Runde. Lebensende in VR und Big Data im Film – plakativer kann die Bandbreite der Aktivitäten unserer Alumni nicht beschrieben sein. Beide Projekte bewarben sich auf so präzisem und hochqualitativem Niveau, dass sie die Arbeitsstipendien gewonnen haben. Danke wieder an die Partner Medienboard, Studio Babelsberg und ILB – unser gemeinsames Ziel ist, dass sich unsere Talente auch am Standort Babelsberg bestmöglich vernetzen.“
Kristian Kreyes, als Förderbereichsleiter Wirtschaft u.a. für die Medienförderung der ILB verantwortlich: „Wir freuen uns sehr, dass die ILB gemeinsam mit Studio Babelsberg, unserer Filmuniversität und natürlich dem Medienboard einen kleinen Beitrag für die Unterstützung künstlerischer Projektarbeit leisten kann, die ohne das gemeinsame Startbüro sicher in der professionellen Form so nicht möglich wäre. Mein Dank gilt allen Partnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit beim Startbüro Potsdam aber auch bei allen anderen Medienvorhaben.“
Kontakt: Jörn Krug (Gründungsservice der Filmuniversität); j.krug@filmuniversitaet.de.
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